am 16. Dezember 1826. Das von ihm gedichtete Lied, der „letzte Hall seiner Muse“,
ist im 2. Bande seiner sämtlichen Schriften (Leipzig 1839),
Seite 104ff. abgedruckt; wir geben es hier nach dem Originaldruck weiter.Festgesang bei der fünfzigjährigen Stiftungsfeier der Gesellschaft der Harmonie zu Leipzig 1826.
Melod. Hoch vom Olymp usw.
Der Götter Gunst hat Menschenleben
Mit reicher Gaben Glück bedacht,
Geselligkeit und Mitgefühl gegeben,
Ihm Lieb‘ und Freundschaft dargebracht,
Daß im vertraulichen heitern Verein
Herzen mit Herzensich liebend erfreun.
Chor:
Daß im vertraulichen heitern Verein
Herzen mit Herzensich liebend erfreun.
Wer glücklich ist, wird seines Glückes
Durch edles Wohltun sich bewußt,
Gern heilt er Wunden schweren Mißgeschickes,
Den Kummer in des Bruders Brust,
Thränen verschwinden und Hoffnung erblüht,
Göttern verwandt ist ein edles Gemüth!
Chor:
Thränen verschwinden und Hoffnung erblüht,
Göttern verwandt ist ein edles Gemüth!
O selig! Wer im trauten Bunde
Mit einer treuen Seele steht
Und auf dem weiten wechselvollen Runde
Den Weg geliebt und liebend geht;
Wie sein Geschick auch im Leben ihm fällt,
Lieb‘ ist ein Strahl aus der göttlichen Welt!
Chor:
Wie sein Geschick auch im Leben ihm fällt,
Lieb‘ ist ein Strahl aus der göttlichen Welt!
Beglückt! Wer einen Freund gefunden,
Im Lebenskampf ein redlich Herz,
Er freut sich doppelt seiner heiteren Stunden,
Und fühlt nur halb den trüben Schmerz,
Reich ist das Leben, auf Treue gebaut;
Groß ist die Seele, die edel vertraut!
Chor:
Reich ist das Leben, auf Treue gebaut;
Groß ist die Seele, die edel vertraut!
Heil unserem Bund! Seit funfzig Jahren
Verband ihm Lieb und Einigkeit,
In Glück, in Noth, in schrecklichen Gefahren,
Stand er im Dienst der Menschlichkeit!
Trost und Beruhigung, Licht in der Nacht
Hat er in Tausender Leben gebracht!
O laßt ihn ferner so bestehen,
Zu Lieb und Wohltun stets bereit,
Berufen sind wir, Edles auszusäen,
Zum Heil und Glück der spätern Zeit,
Daß, wenn wir schalfen in heil’ger Nacht,
Unsrer noch werde mit Liebe gedacht!
Chor:
Daß, wenn wir schalfen in heil’ger Nacht,
Unsrer noch werde mit Liebe gedacht!
Die du im Reich der Sphären waltest,
Der Sonnen ewge Bahnen lenkst:
Das große Weltall göttlich schön gestaltest
Und Menschen reinste Freude schenkst-
Bleib uns getreu und verlaß du uns nie
Segenverleiherin Harmonie!
Chor:
Bleib uns getreu und verlaß du uns nie
Segenverleiherin Harmonie!